Erstellt am: 18.11.2017 23:10
Von: Hans-Christoph Werner

Kategorie: Personen, Kirchenmusik

Mit Talent gesegnet die Posaunenchorarbeit gefördert

Markus Schick hat das Amt des Bezirksposaunenwarts nach 16 Jahren abgegeben


Backnang. Beruflich hat Markus Schick nach Münster gewechselt. Der 48jährige Wirtschaftsinformatiker arbeitet nunmehr bei der Clemens-Perthes-Stiftung, einer großen diakonischen Einrichtung. Derweil wohnen seine Ehefrau Anke und die Kinder Tobias und Julia noch in Rietenau. Die Familie ist zurzeit nur an den Wochenenden zusammen. Als Markus Schick im September seine neue Arbeitsstelle antrat, haben die Schicks gleich in ihrem Wohnort Emsdetten nach einem Posaunenchor gesucht. In einem Nachbarort wurden sie fündig. Die kleine Schar der Musiktreibenden freuten sich über den Neuzugang. Denn Markus Schick wie auch seine Ehefrau und die beiden Kinder sind nicht denkbar ohne dieses leidenschaftliche Musizieren.
Im zarten Konfirmandenalter von 14 Jahren war es, dass Markus Schick zur Gruppe der Jungbläser im Posaunenchor Großaspach stieß. Das Flügelhorn war sein erstes Instrument. Schon bald bewies der Jungbläser besonderes Talent, wechselte zum Tenorhorn und dann zur Zugposaune. Zum 18. Geburtstag erhielt er das erste eigene Instrument. Und kurz vor dem Abi war es, dass er seinen ersten Bläserlehrgang auf Landesebene besuchte. Wann immer er konnte, war Markus Schick musizierend unterwegs. Er sieht das als Verkündigungsdienst. Durch ihr Spiel, so sagt er, machen die Bläser auf die Botschaft aufmerksam, aus der sich ihr Musizieren speist.
Mit seiner Ehefrau Anke fand Markus Schick eine Partnerin, die seine Leidenschaft teilte. Auch auf Sohn und Tochter hat sich das übertragen. Wenn Not an Mitspielern herrscht, treten die Vier schon mal als Quartett auf.
Im Jahr 1990 übernahm Markus Schick die Jungbläserausbildung des Posaunenchors Spiegelberg. Und immer wieder sorgte er dafür, dass seine Schützlinge die große weite Welt der Posaunenchöre kennen lernten. Gern bediente man andernorts die Gottesdienste mit Liedbegleitung oder gar mit einem Konzert. Drei Kennzeichen, die Posaunenchorarbeit in der evangelischen Kirche Württembergs ausmacht, hat Markus Schick verinnerlicht: das Musizieren, die Beschäftigung mit Glaubensinhalten und die Pflege der Gemeinschaft.
Mittlerweile war man auch im Kirchenbezirk Backnang auf das außerordentliche Talent von Markus Schick aufmerksam geworden. 1996 wurde ihm zunächst die Jungbläserausbildung übertragen. Vier Jahre später trat er als Nachfolger von Ernst Kortkamp das Amts des Bezirksposaunenwarts an. Aus diesem Amt wurde Markus Schick nun im Rahmen eines Bläsergottesdienstes am 22. Oktober in der Backnanger Markuskirche verabschiedet.
Ein Jahr nach seinem Amtsantritt im Kirchenbezirk wurde Markus Schick in den beim evangelischen Landesjugendwerk angesiedelten Fachausschuss für Posaunenchorarbeit gewählt. Neben der beratenden Tätigkeit und der Begleitung der Landesposaunenwarte hat sich Markus Schick besonders der Ehrung verdienter Bläser gewidmet. Hunderte von Kilometern reiste er durchs Land, um Musiktreibende mit Urkunden und Ehrennadeln auszuzeichnen. Solche Auszeichnungen sind für Markus Schick eine wunderbare Geste wertschätzender Würdigung.
Ob nun bei seinem Posaunenchor in Spiegelberg oder bei den Proben und den Gottesdiensten auf Bezirksebene, Markus Schick weiß sich von seinen Bläsern unterstützt und mitgetragen. Er bereitet sich gediegen vor und die Bläser geben dies durch engagiertes Spiel zurück. Und immer wieder ist alle Mühe von beglückenden Erlebnissen begleitet. Da gelingt ein Musikstück besonders gut und alle fühlen sich getragen von dem gekonnten Spiel. Da ist aber auch dies, dass in der Posaunenarbeit – einmalig für die Arbeitsfelder der Kirche – besonders das Miteinander der Generationen erleben werden kann. Markus Schick erinnert sich, wie einmal in Spiegelberg ein 62jähriger Manager und ein 8jähriger Schüler gemeinsam anfingen. Der Junge lernte schneller als der Erwachsene und wurde so zum Lernbegleiter des Älteren. Und der hat das gerne angenommen.
Als Markus Schick sein Amt als Bezirksposaunenwart niederlegte, wurde sein Sohn Tobias sein Nachfolger. Nicht weil – und das betont er ausdrücklich – dieses Amt erblich wäre. Nein, Tobias Schick wurde von dem zuständigen Ausschuss gewählt. Das Talent dazu freilich hat er sehr wohl im Elternhaus mitbekommen.