Erstellt am: 18.11.2017 23:21
Von: Hans-Christoph Werner

Kategorie: Aktionen

„Der, der die Schwiegermutter heilt“

Kinderbibeltage in Erbstetten zum Thema „Mensch, Petrus“


Erbstetten. Vier Jungs sitzen in der ersten Reihe. "Fischerschule" hat sie einer der Schauspieler getauft. Von ihrem Platz aus sind sie ganz nah dran am Geschehen. Mit etwas Phantasie kann man die Wellen des Sees Genezareth hören, wie sie am Ufer ausrollen. Und riecht es nicht irgendwie nach Fisch?
Ein Kanadier-Boot haben die Mitarbeiter eigens in die Laurentiuskirche in Erbstetten geschleppt. Denn wenn man schon nicht den See in die Kirche leiten kann: etwas anschauliche Requisiten müssen sein. Gerade eben hat Jesus die Jünger angewiesen, die Netze nochmals auszuwerfen. Und tatsächlich zappeln plötzlich eine Unzahl Fische in den Maschen. Neugierig lugt die Fischerschule über die Bankbrüstung. Die Jünger zusammen mit Petrus haben sichtlich Mühe, das prall gefüllte Netz ins Boot zu ziehen. Petrus wirft sich vor Jesus nieder: Herr, geh weg von mir. Ich bin ein sündiger Mensch.
Der Familiengottesdienst war der Auftakt der Kinderbibeltage in Erbstetten. Für drei Nachmittage hatten 25 Mitarbeiter aus den Kirchengemeinden Erbstetten und Burgstall ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Und immer wurde die zugrunde liegende biblische Geschichte gespielt. Daran schloss sich eine Vertiefungsphase in altersgerechten Gruppen. Zur erlebten Petrusgeschichte wurde gebastelt und gemalt. Ein großes Erzählbuch neben der Bühne hielt die Geschichte wach. Jeden Tag wurden zwei Seiten gestaltet. Ganz am Anfang fand sich auch das Fischernetzt wieder. Vom Familiengottesdienst. An einem anderen Nachmittag kamen dann Füße dazu. Klar doch, weil Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen hat. Am letzten Nachmittag war’s ein Taschentuch. Weil Petrus Jesus verleugnet hat. Und darüber in Tränen ausbrach.
Aber nicht das Versagen blieb als letztes Bild stehen. Bekanntlich hat Petrus den Auferstandenen nochmals getroffen. Dort, wo alles anfing. Am See Genezareth. Und einen neuen Auftrag erhalten. Petrus wurde der Leiter der Jesu-Jünger in Jerusalem.
Erfüllt von dem guten Zuspruch – über 50 Kinder waren an drei Tagen im Erbstetter Gemeindehaus – zogen die Mitarbeiter ein positives Fazit. Ein knappes halbes Jahr waren die Nachmittage unter der Leitung von Pfarrerin Mechthild Kraume und Markus Munzinger vorbereitet worden. Und die Begeisterung der Kinder hat die Mitarbeiter für manche Mühe entschädigt.
Übrigens: Zuhause angekommen war beim Jüngsten der „Fischerschule“ hängen geblieben, Jesus sei „der, der die Schwiegermutter heilt“. Tatsächlich war dies im Dialog zwischen Jesus und Petrus erwähnt worden. In vielleicht 20 Jahren könnte für den vierjährigen Finn diese Botschaft sehr tragend werden.
Kinderbibeltage haben Langzeitwirkung.