Erstellt am: 30.01.2018 21:06


Sehsucht nach Licht

Gottes Licht scheint die Herzen der Menschen


Ich sehne mich nach Licht. Seit Wochen ist es nur noch grau. Und schon am frühen Nachmittag ist es so dunkel, dass man meint, der Abend sei schon angebrochen. Die Sonne war ein seltener Gast in diesem Winter. In weiten Teilen Europas gab es nur wenige Sonnenstunden im Dezember und Januar. Man spricht schon von einem der dunkelsten Winter seit über 100 Jahren.

Und ich spüre, wie die Dunkelheit in mein Gemüt einzieht. Müdigkeit ergreift mich. Ich möchte nur noch schlafen, vergessen was ist und an einem anderen Morgen erwachen. Die Dunkelheit raubt mir die Kraft. Alles was ich tue fällt mir doppelt schwer. Schon am Morgen fühle ich mich ohne Elan. Und was ich mir vorgenommen habe erscheint mir nur noch als Last. Wann wird es endlich wieder heller? Wie lange geht das noch? Was gibt mir neue Kraft?

Zunächst einmal versuche ich es mir gemütlich zu machen. Ich lasse mir etwas mehr Zeit. Der Winter geht vorüber und die Tage werden wieder länger. Und bei einer Tasse Tee lese ich ein gutes Buch. Dabei fällt mir ein Wort aus der Bibel ein: Gott ist Licht und „in seinem Licht sehen wir das Licht“ (Psalm 36,10). Schon wird es etwas heller in mir. Faszinierend welche Wirkung solch ein kleines Licht hat. Ich zünde mir eine Kerze an und überlege mir, wie der Glaube uns Mut macht, nicht aufzugeben und gegen die Dunkelheit anzukämpfen. Das Licht Gottes scheint in die Herzen der Menschen und verbreitet sich in Liebe weiter von Herz zu Herz. Und langsam, ja langsam wird es heller in dieser Welt.
Achim Fürniss
Pfarrer für Religionsunterricht am
Berufsschulzentrum Backnang

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