Auferstehen - aufstehen!

Spuren der Auferstehung im Alltag der Menschen

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Manche Menschen meinen, im christlichen Glauben gehe es vor allem darum, viele sehr unwahrscheinliche Dinge für wahr zu halten. Wenn das so wäre, wollte ich nicht gerne Christ sein. Aber muss einer, wenn er zu Recht Ostern feiern will, nicht zuerst seine innere Unterschrift unter das christliche Dogma von der Auferstehung der Toten setzen? Wenn ich die Osterbotschaft recht verstehe, dann geht es in ihr nicht um den Zwang, etwas Vorgegebenes zu denken oder für wahr zu halten, sondern um die Einladung etwas Neues zu entdecken und zu erleben. Auf die Frage, woher seine gute Laune komme, antwortete mein kleiner, naturwissenschaftlich interessierter Neffe: Die kann man nicht kaufen, die findet man einfach – wie Rohstoffe. Wenn es aber wahr ist, dass das Wichtigste im Leben nicht zu machen oder zu kaufen ist, dann hat der Osterbrauch vom Suchen und Finden und von der schönen Überraschung seinen tiefen Sinn. Jesus Christus ist von den Toten auferstanden und hat dem Tod die Macht genommen – so bekennt die christliche Kirche. Beweisen kann sie es nicht. Weil sich etwas Außerirdisches nicht mit irdischen Mitteln beweisen lässt. Spuren aber gibt es wohl. Bilder und Gleichnisse, Geschichten und Überraschungen. Meine schönste Ostergeschichte der Gegenwart kommt aus Südamerika. Sie erzählt von einem Jungen, der durch einen Unfall beide Beine verloren hatte. Weil seine Eltern arm waren, schien er zu einem Bettelleben auf der Straße verdammt. Aber eine Kirchengemeinde legte zusammen und beschaffte ihm Spezialhilfen. Den Ostergottesdienst, in dem der Junge zum ersten Mal von seinem Platz aufstand, wird niemand, der dabei war, je wieder vergessen. Menschen, die aufstehen gegen Hoffnungslosigkeit und Erstarrung, gegen Unrecht und Gewalt– für mich sind sie Hinweise für den Sieg des Lebens über den Tod, Spuren der Auferstehung Jesu Christi, Einladung zum Vertrauen auf Gott. Frohe Ostern wünscht Ihnen Ihr Dekan Wilfried Braun

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