Erstellt am: 05.02.2011 17:06
Von: Martina Neugebauer, Kath. Kirche Backnang


Haben Sie es schon bemerkt?

Vom Zauber des Morgenlichtes bei den länger werdenden Tagen...


Haben sie es schon bemerkt? Die Tage werden wieder länger. Ganz leise, fast zaghaft, wagt sich die Sonne Tag für Tag ein bisschen früher über den Horizont. Und vollbringt – so keine Wolken am Himmel sind – ein wunderschönes Farbspiel am Morgenhimmel. Von dunklem Nachtblau, schwachem Lila, über strahlendes Rosa hin zu kräftigem Pink erstreckt sich die wunderbare Palette des Farbspiels. Bis dann – als feuriger Ball – die Sonne selbst auftaucht und die ganze Welt in ihr strahlendes Licht taucht. Wer dieses Farbspiel nach den langen, kalten Winternächten schon mal beobachtet hat, der wird wissen, was für ein besonderes Gefühl von Freude und Hoffnung einen bei so einem frühmorgendlichen Sonnenaufgang ergreift. Daher ist es kein Wunder, dass Menschen seit jeher ihre Glaubenserfahrungen mit diesem Licht der aufgehenden Sonne in Verbindung gebracht haben. Christen haben ihren Glauben an Jesus Christus als etwas erfahren, das Licht in ihr Leben bringt, als etwas, das sie ihr Leben in einem neuen Licht sehen lässt. Diese Grunderfahrung des Glaubens hat sich in vielen Bereichen kirchlichen Lebens niedergeschlagen. Zum einen ist da der Kirchenbau – alte Kirchen sind mit ihrem Chorraum meistens nach Osten ausgerichtet. Sie strecken sich der aufgehenden Sonne, Symbol für Jesus Christus, entgegen. Auch viele Kirchenlieder zeugen von der Hoffnung auf Christus, das Licht der Welt. So schrieb der schlesische Dichter Christian Knorr von Rosenroth 1684 folgende Zeilen: „Morgenglanz der Ewigkeit, Licht vom unerschaffnen Lichte, schick uns diese Morgenzeit deine Strahlen zu Gesichte, und vertreib durch deine Macht unsre Nacht!“ (Gotteslob Nr. 668) Jeden Morgen neu, verlässlich nach jeder langen Nacht, mal mit einer Wucht der Farben, mal als tonloses grau, aber immer beständig, durchbricht das Licht der Sonne die Dunkelheit der Nacht. Jesus Christus ist das Licht der Welt. Er ist es, der mit seiner Macht und Liebe unsere Nacht vertreiben möchte. Jesus Christus ist die aufgehende Sonne, die Licht in die Dunkelheiten des Lebens bringen kann. Ich wünsche Ihnen, dass Sie dieses Licht in ihrem Leben spüren können. ___________________________________ Dipl. Theol. Martina Neugebauer -Pastoralreferentin- Kath. Kirchengemeinde St. Johannes Backnang

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