Erstellt am: 27.08.2022 21:05
Von: Pfarrerin Franziska Beller-Preuschoft, Oppenweiler


Guten Morgen Gott!

Danke, dass Du immer ein Ohr für mich hast,


Martin Luther hat ja mal gesagt: „Wenn du wenig zu tun hast, bete eine Stunde. Wenn du viel zu tun hast, dann bete zwei Stunden.“ Also gut Gott, dann höre mal gut zu: Danke, dass Wochenende ist. Danke, dass ich heute vor meinen Kindern aufgewacht bin und ich noch kurz Zeit für mich habe. Danke für meine Familie, mit der ich gleich frühstücken werde. Danke für das Brot, die Butter, die Marmelade, die Cornflakes, die Milch und den Kaffee. Danke für viel Kaffee. Danke, für die Bäume vor meinem Fenster, die noch im saftigen Grün strahlen. Danke für das schöne Wetter, sowohl den Sonnenschein als auch den Regen. Danke für meine Freunde und meine Arbeitskolleginnen, sodass ich mich auch wieder aufs Nachhause kommen gefreut habe. Danke für die Erinnerungen, die ich im Urlaub sammeln konnte. Besonders für die Schönen. Vielleicht auch für die Anderen? Ich weiß es nicht. Immer wieder sehe ich den Harz vor mir, beziehungsweise das, was davon noch übrig ist. Die Geisterwälder, die aschgrau bezeugen, was passiert, wenn es immer trockener wird und die Bäume sich nicht wehren können, weder gegen die Hitze noch gegen die Borkenkäfer. Ich sehe die langen Schlangen vor den Tafeln vor mir und frage mich, wie wird das erst werden, wenn der Winter kommt. Ich sehe meine Freundin vor mir, deren Mann einfach plötzlich gestorben ist. Gott, all die Dinge sind schlimm und auch die vielen anderen, an die ich jetzt nicht denke, aber trotzdem da sind. Manchmal habe ich das Gefühl, etwas tun zu können. Aber oft auch nicht. Das ist schwer auszuhalten. Gleichzeitig muss ich immer wieder an deine Worte denken, die du mal gesagt hast: „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ (Jeremia 29,11)

Ich höre, dass meine Kinder aufwachen. Hörst du sie auch, wie sie fröhlich vor sich hinplappern? Das bedeutet, dass meine Gebetszeit erst einmal zu Ende ist. Aber ich habe noch eine Menge mehr mit dir zu besprechen. Du wirst bald wieder von mir hören. Danke, dass du immer ein Ohr für mich hast und dir alles geduldig anhörst. Ich bin froh dich zu haben. Bis später. AMEN

Pfarrerin Franziska Beller-Preuschoft, Oppenweiler


 


 


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