Erstellt am: 14.05.2015 13:47
Von: Thomas Eger, Pastor der Liebenzeller Gemeinschaft


Beschenkt

Hart an der Grenze - da bleibt nicht viel Zeit zum Denken...


Das muss hart an der Grenze gewesen sein. Eigentlich hoffnungslos. Von großer Todesnot berichtet der Autor von Psalm 116. Es hatte nicht viel gefehlt und es wäre aus gewesen mit seinem Leben. Da bleibt nicht mehr viel Zeit zum Denken. Da hilft nur noch – beten. Ja, beten! Gott kann schneller eingreifen als sich das Licht bewegt. Und Gott hat eingegriffen. Wie? Das ist zweitrangig. Dass er eingegriffen hat, allein das zählt für ihn. „Du hast meine Seele vom Tod errettet!“, bedankt er sich bei Gott (Psalm 116,8). Für ihn war es kein Zufall. Er hatte zu Gott geschrien, und Gott hat ihm geholfen. Das hat sich bei ihm festgesetzt. Das sagt er jedem, der ihm zur glücklichen Rettung gratuliert. Und beim Nachdenken über diese Hilfe fällt ihm plötzlich noch mehr ein. Nicht nur hier hat Gott geholfen. Sein ganzes Leben ist geprägt von Gottes Hilfe. Darüber staunt er. Darüber freut er sich. Es gehört schon ein bewusstes Nachdenken dazu, um zu diesem Ergebnis zu kommen. Das Gute im Leben ist Gottes aktives Handeln an mir. Schreiben Sie doch einmal alles Schöne aus ihrem Leben auf. Fangen Sie bei Ihrer Kinderzeit an. Sollten Sie Böses erlebt haben – es gab auch Gutes darunter, sonst würden Sie heute nicht mehr leben können. Das Gute schreiben Sie bitte auf. Und dann fragen Sie sich, ob es selbstverständlich ist, Gutes zu erfahren, ob wir Menschen darauf ein Recht haben. Wenn aber die guten Dinge im Leben doch von einem großartigen Geber kommen, von Gott? Wie reagieren Sie darauf? Für den Autor des Psalms ist Gott ganz nah, ganz persönlich. Er erlebt sein Leben mit Gott. Dabei stellt er fest, was er von Gott bekommen hat, das macht ihn reich, das füllt sein Leben aus. Er ist der Beschenkte. Gott ist der Schenkende. Gott gefällt das so. Nicht immer geht alles gut aus im Leben. Manchmal scheint Gott nicht eingreifen zu wollen, so wie ich mir das vorstelle. Aber dafür ist er ja Gott. Er kennt meine Zukunft. Er weiß, was mir gut tut. Er weiß auch, was nicht! Wer Gottes Güte rückblickend in seinem Leben entdeckt hat, der vertraut ihm auch seine Zukunft an. Dass Sie das tun können, das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen! Thomas Eger, Pastor der Liebenzeller Gemeinschaft

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