Banges Warten

und ein glücklicher Ausgang

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Von einem ehemaligen Strafgefangenen wird erzählt, dass er nach seiner Entlassung endlich wieder im Zug nach Hause saß. Er hatte seine Familie seit Jahren nicht mehr gesehen. Der Vater hatte jeglichen Kontakt zu ihm abgebrochen und konnte ihm die Schande, die er seiner Familie angetan hatte, nicht verzeihen. Aus dem Gefängnis hatte der Gefangene kurz vor seiner Entlassung einen Brief nach Hause geschrieben. Er bat darin seine Familie um Vergebung und kündigte seine Heimkehr an. Allerdings würde er nur dann aus dem Zug im Heimatort aussteigen, wenn sein Vater ihm ein Zeichen der Versöhnung gäbe. Eine weiße Schleife im großen Baum vor dem Bahnhof sollte für ihn das Signal sein, dass er Zuhause willkommen sei. Voller Sorge und mit bangen Gefühlen schaute er immer wieder aus dem Fenster des Zugabteils. Was würde ihn zuhause erwarten? Konnte der Vater und seine Familie ihm wirklich verzeihen? Langsam kam er dem Ort näher und seine Beklemmung wuchs ständig. Dann endlich sah er den Ort, und auch den großen alten Baum vor dem Bahnhof. Voller Verwunderung schaute er auf ihn und konnte seinen Augen nicht trauen: der ganze Baum war voller weißer Schleifen! Nie in seinem Leben war er so glücklich gewesen, endlich zuhause zu sein. Ist der Advent auch so etwas wie ein Weg nach Hause? Warten auch wir voller Bangen darauf, was das Leben mit uns vorhat? Neben all dem Rummel der Vorweihnachtszeit holen uns unsere Gedanken an vieles, was uns im Leben abhanden gekommen ist, immer wieder ein. Das nahe Weihnachtsfest weckt Sehnsüchte in uns, die kein Weihnachtsgeschenk stillen kann. Doch wie der Baum voller weißer Schleifen in unserer Geschichte ist das Gotteskind in der Krippe ein Zeichen dafür, dass wir zuhause erwartet werden und dass das nahe ist, wonach wir uns seit Jahren sehnen. Lassen Sie uns also getrost gespannt sein, was uns am Ende der Adventszeit erwartet. Gott empfängt uns mit offenen Armen wie der Vater in unserer Geschichte.

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