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50-jähriges Jubiläum der evangelischen Diakoniestation Backnang

In der Backnanger Stiftskirche wurde am vergangenen Sonntag das 50-jährige Jubiläum der evangelischen Diakoniestation gefeiert. In einem gut besuchten Gottesdienst erinnerte sich die Evangelische Gesamtkirchengemeinde zusammen mit vielen Diakonie-Mitarbeitenden an die Entstehung und Bedeutung dieser ambulanten Pflegeeinrichtung.

(von links nach rechts): Dekan Rainer Köpf (Vorstand), Stefanie Lachenmann (stv. Pflegedienstleitung), Steffi Weber (Pflegedienstleitung), Vanessa Binder (Geschäftsführung), Maximilian Friedrich (Oberbürgermeister).

Dekan Rainer Köpf, der auch erster Vorsitzender der Diakoniestation ist, betonte in seiner Begrüßung, dass die Verbindung von Kirche und Diakonie schon vom Neuen Testament herrühre. Jesus sei es wichtig gewesen, dass der Glaube durch die Liebe tätig sei. Im Mittelalter waren es Klöster und Stifte, die die allgemeine Krankenpflege übernommen haben. Damals wurde diakonisches Handeln über Almosen finanziert. Ab der Reformationszeit wurde die Fürsorgetätigkeit über eine Steuer durch die so genannte „Kastenordnung“ geregelt. Die Industrialisierung hat im 19. Jahrhundert die sozialen Probleme verschärft und zur Gründung der Inneren Mission geführt. Die damals neu entstandenen Diakonissenhäuser waren auch in Backnang aktiv. 1892 kam die erste Stuttgarter Diakonisse hierher, die von einem eigens dafür gegründeten Krankenpflegeverein angestellt wurde. Als es immer weniger Diakonissen gab, musste in den 1970-er Jahren die Arbeit der Krankenpflege neu strukturiert werden. Am 8. Juli 1974 wurde deshalb die Evangelische Diakoniestation in Backnang gegründet. Sie war eine von 10 Modellstationen in Baden-Württemberg. Zu Beginn war es noch Diakonisse Lore Buck, die die Diakoniestation geführt hat. Heute, nach 50 Jahren, sind es 47 Mitarbeitende, die täglich für etwa 170 Klienten zuständig sind und ihnen bei vielfältigen Bedürfnissen helfend zur Seite stehen. Die Geschäftsführung der Diakoniestation liegt bei Vanessa Binder. Sie wird in der Pflegedienstleitung unterstützt von Steffi Weber und Stefanie Lachenmann. In einem Gottesdienst-Interview berichteten einige Pflegedienstkräfte von ihren Aufgaben. Sie hoben hervor, wie erfüllend diese Arbeit sei. Dankbar sind sie für die gute Betriebsatmosphäre und die hohe Flexibilität, mit der die Einrichtung auf die Bedürfnisse der Angestellten reagiere. Der Backnanger Oberbürgermeister Maximilian Friedrich dankte in seinem Grußwort im Namen der Stadt für die „gelebte Nächstenliebe“ und den „guten Austausch mit der Kommune“. Friedrich sagte: „Sie haben mit ihrer Arbeit viele Menschen unterstützt und begleitet in den schwersten Momenten ihres Lebens und im Alltag, der ohne Sie oft nicht zu bewältigen wäre.“ Er verglich die Station mit einem „Anker“, der Halt und Hoffnung vermittle.