Verabschiedung von Pfarrer Leonard Nagel in Sulzbach
Leonard Nagel ist in einem freikirchlichen Pastorenhaus in Hessen groß geworden. Geprägt haben ihn sein Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit. Während des Studiums hat er sich theologisch geweitet und ist ganz bewusst in die ev. Landeskirche eingetreten. In der christlichen Studentenverbindung Wingolf durfte er wegweisende Erfahrungen machen. Der Theologe und Philosoph Paul Tillich hat ihn in seinem Denken geprägt. Tillich hat es zahllosen modernen Menschen möglich gemacht, Christ zu werden oder zu bleiben, ohne aufzuhören, ein moderner Mensch zu sein. Differenziertes theologisches Denken war auch für Leonard Nagel kennzeichnend. Viele schätzten seine nachdenklichen Predigten. Zum Vikariat ging es für ihn noch einmal zurück in die hessen-nassauische Kirche. Anschließend war er Pfarrer zur Dienstaushilfe beim Ludwigsburger Dekan. Danach bewarb er sich auf die Pfarrstelle Sulzbach-Spiegelberg, die nach dem Weggang von Pfarrer Christof Mosebach längere Zeit vakant war. Pfarrer Leonard Nagel verlässt seine Sulzbacher Gemeinde auf eigenen Wunsch hin. Er wird sich beruflich neu orientieren. Bis Februar werden er und seine Familie noch im Pfarrhaus wohnen. Die Pfarrstelle wird baldmöglichst neu ausgeschrieben. Mit einer Neubesetzung ist allerdings frühestens nach den Pfingstferien zu rechnen. Momentan gibt es in der württembergischen Landeskirche viele freie Pfarrstellen, da mittlerweile auch in der Kirche der Fachkräftemangel angekommen ist. Während der Vakanz der Pfarrstelle werden Pfarrer Günter Koschel (Großerlach-Grab) und Pfarrerin Elke Gebhardt (Oppenweiler) die anfallenden Dienste übernehmen. Ab März wird die Assistentin des Dekans Pfarrerin Desirée Rupp (Backnang) bei den Vertretungsdiensten mithelfen.
Dekan Köpf würdigte das Wirken und die Fähigkeiten von Leonard Nagel und entpflichtete ihn per Handschlag aus seinem Dienst. Zum Abschied schenkte er ihm eine Taufkerze, die ihn daran erinnern sollte: „Wir sind nicht das, was wir leisten oder enttäuschen, sondern das, was wir in den Augen Gottes sind, nämlich seine geliebten Kinder.“