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75-jähriges Jubiläum der Sechselberger Kirche

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“. Mit diesem bekannten Lied begann am ersten Advent der Festgottesdienst zum 75-jährigen Jubiläum der Sechselberger Kirche. Unter Leitung von Pfarrer Ralf Bürzele (Althütte) und Dekan Rainer Köpf (Backnang) gedachte eine große Festgemeinde, musikalisch begleitet vom Posaunenchor, dieses besonderen Kirchenjubiläums.

(von links nach rechts): Michael Heinrich, Vorsitzender des Kirchengemeinderates Althütte-Sechselberg; Dekan Rainer Köpf (Backnang); Pfarrer Ralf Bürzele (Althütte-Sechselberg) und Bürgermeister Reinhold Sczuka (Althütte)

Einstimmig hatte die Sechselberger Gemeindeversammlung bereits an Weihnachten 1945, kurz nach Kriegsende, den Bau einer evangelischen Kirche beschlossen. Bis zum Jahr 1939 hat man sonntags im staatlichen Schulgebäude Gottesdienst gefeiert, doch das wurde nun von der nationalsozialistischen Obrigkeit verboten. Die Kirchengemeinde musste verschiedene Ausweichplätze suchen, wie zum Beispiel das CVJM-Ferienheim auf dem Hörschhof oder den Tanzsaal im Gasthof Waldhorn. Der Wunsch nach einer eigenen Sechselberger Kirche wurde während der Notzeiten des Zweiten Weltkriegs immer stärker. Einer der treibenden Kräfte des neuen Bauwerks war der Sechselberger Eugen Schäfer, der es als ein Zeichen Gottes ansah, den Krieg überlebt zu haben. Vieles war damals schwierig. Der Mangel an Baumaterial war noch größer als die Geldnot. Nur durch zahlreiche Materialspenden und engagierte Mithelfer aus der Ortsgemeinde, konnte die Kirche innerhalb von vier Jahren errichtet werden. Es gleicht einem Wunder, dass trotz Flüchtlingselend, Wohnungsnot und Hunger die Sechselberger Kirche am 1. Advent 1949 von Landesbischof Martin Haug eingeweiht werden konnte. Dekan Rainer Köpf hielt in seiner Jubiläumspredigt Rückblick auf die Entstehungsjahre der Sechselberger Kirche und bezeichnete sie als ein „gestaltgewordenes Hoffnungszeichen, das den Menschen bis heute Orientierung vermittelt“.

Bürgermeister Reinhold Sczuka überbrachte ein Geldgeschenk der Gemeinde Althütte. In seinem Grußwort betonte er die Relevanz christlicher Werte gerade in krisenhaften Zeiten. Der Lippoldsweiler Kirchengemeinderat Rolf Königstein erinnerte an die frühere Verbindung Sechselbergs mit der Lippoldsweiler Kirchengemeinde und machte Mut, die momentanen Veränderungsprozesse in der Kirche konstruktiv anzugehen. Der Vorsitzende des Kirchengemeinderats Altütte-Sechselberg, Michael Heinrich, hatte die Organisation des abwechslungsreichen Festprogrammes in seiner Hand. Als Enkel des früheren Sechselberger Bürgermeisters Erwin Laurösch liegt ihm viel am Fortbestand dieses historisch einmaligen Kirchengebäudes.