Badische Markgrafenfamilie besucht die Backnanger Familiengruft
Erzherzogin Valerie zweite von links, rechts daneben Markgraf Bernhard mit Ehefrau Stephanie mit Söhnen
Vor tausend Jahren heiratete die ortsansässige Adelstochter Gisela von Backnang den aufstrebenden Markgrafen Hermann von Verona. Frisch verehelicht nannte sich dieser zum ersten Mal Hermann „von Baden“, nach der oberrheinischen Herkunft seiner Familie. Aus dieser Ehe entstand eines der einflussreichsten Herrscherhäuser Europas. Das politische und geistliche Machtzentrum des Landes Baden lag zweihundert Jahre lang in Backnang. Die Badener gründeten im 11. Jahrhundert das Backnanger Stift, deren Chorherren die Aufgabe hatten, jeden Tag für das Seelenheil der verstorbenen Badischen Adligen zu beten. Erst durch die Heirat der Mechthild von Baden mit Ulrich von Beutelsbach fiel Backnang und auch das damals noch badische Stuttgart in die Hände der Württemberger. Die Badener haben sich danach wieder ins Rheintal zurückgezogen.
In der Krypta der Backnanger Stiftskirche befinden sich bis heute die Grabmäler der ersten badischen Adligen. Backnangs Dekan Rainer Köpf empfing die Familie auf dem Stiftshof und erzählte ihnen die Geschichte ihrer Vorfahren. Nach einer Führung durch die Stiftskirche stieg man gemeinsam hinunter zur Andacht in die Krypta der Kirche. Dekan Köpf betete dort für alle Mächtigen dieser Welt, dass sie Frieden suchen und die Wohlfahrt ihrer Bevölkerung fördern. Zum Schluss sprach er einen persönlichen Segen für die Jubilarin Erzherzogin Valerie, die darüber tief bewegt war. Die Familie von Baden ist der Evangelischen Kirche persönlich verbunden. Bernhard von Baden war Schirmherr bei der Renovierung der Backnanger Stiftskirche. Seine Frau Stephanie ist Mitglied im Rechtsausschuss der badischen Landessynode.