Pfarrkonvent 2025
Mit einem theologischen Gespräch mit Prof. Günther Thomas (Universität Bochum) begannen die Fortbildungstage. Es ging um die Frage, welche Ursachen der kirchliche Bedeutungsverlust innerhalb der Gesellschaft hat. Prof. Thomas empfahl der Pfarrerschaft ein Wahrnehmen nicht nur der Ränder der Gesellschaft, sondern auch der sogenannten „Weltenbauer“. Das sind seiner Ansicht nach die Menschen, die jeden Tag mit ihrem beruflichen und finanziellen Einsatz das Land am Laufen halten: „Gerade auch sie brauchen das ermutigende Evangelium und unsere Zuwendung.“ Engagiert wurde darüber diskutiert, in welcher Weise das Evangelium politisch oder nur sehr persönlich zu verstehen sei. Am zweiten Tag ging es um das Geld der Kirche. Oberkirchenrat Dr. Fabian Peters informierte über die finanzielle Situation der evangelischen Landeskirche: „Wir haben weniger Ressourcen, aber wir sind immer noch eine reiche Kirche.“ Er zeigte die langfristige Entwicklung der Kirchensteuereinnahmen auf und begründete die großen Einsparungsmaßnahmen mit den hohen Versorgungsleistungen, die durch den Ruhestand der „Babyboomer-Generation“ entstünden. Innerhalb von 10 Jahren muss insgesamt ein Betrag von einer Milliarde Euro eingespart werden. Oberkirchenrat Peters ist trotzdem zuversichtlich, dass die Kirche einen langfristigen Bestand hat, denn „wir brauchen diese Botschaft des Evangeliums, durch welche die Menschen erfahren, dass sie Fehler machen dürfen und trotzdem von Gott geliebt sind.“ Neben dem theologischen Pflichtprogramm gab es auf dem Pfarrkonvent auch Räume der geselligen Begegnung bei einer Weinprobe mit Dr. Dietmar Rupp von der Weinbauschule Weinsberg, beim gemeinsamen Singen neuer und alter Lieder und bei einer gemeinsamen Wanderung zum Breitenauer See. Dekan Rainer Köpf dankte beim abschließenden Abendmahlsgottesdienst den Kolleginnen und Kollegen für ihren engagierten Verkündigungs- und Seelsorgedienst und ermutigte sie, nicht zu verzweifeln, wenn mal etwas schiefläuft, denn „wir sind nur Menschen, Gott ist ein anderer.“